Am Montagabend begrüßte Josef Hoffmann, Konrektor der Placidus-Heinrich Grund- und Mittelschule, herzlich zum Elternabend unter dem Motto „Kinder und Smartphones“. Seit Jahren ist dieses Thema nicht nur in den Familien, sondern auch im schulischen Kontext viel diskutiert, denn Smartphones und andere mobile Geräte sind zu einem wichtigen und hilfreichen Begleiter in unserem Alltag geworden. Um so wichtiger ist es deshalb, auch den Kleinen den richtigen Umgang mit diesen Medien zu vermitteln. Hierfür besuchte der Sozialpädagoge und Jugendsozialarbeiter Patrik Stemmer die Grundschule in Schierling, denn nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern müssen die zahlreichen Gefahren aber auch die Chancen, welche die neuen Medien mit sich bringen, kennen. Denn nur so kann von Anfang an ein sicherer Umgang mit Smartphone, Tablet, Internet und Co. gewährleistet werden.
„Nur noch fünf Minuten“, hört man es fast täglich aus den Kinderzimmern schallen, wenn der Nachwuchs mit dem Handy spielt. Besonders zwischen 2011 und 2015 stieg der Besitz von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen rasch an. Mittlerweile besitzt nahezu jeder Haushalt mindestens ein mobiles Endgerät. Besonders in den Familien ist dieses Thema oftmals ein rotes Tuch. Doch das muss es nicht sein, erklärt Patrik Stemmer, wenn sowohl die Kinder als auch deren Eltern den korrekten Umgang lernen und keine Angst vor der Medienkompetenz haben. Der Sozialarbeiter führte aus, dass sich die Kinder und Jugendlichen vermehrt bei TikTok und Instagram austauschen, doch auch WhatsApp sei noch ein Dauerbrenner, wohingegen zahlreiche Eltern besonders auf Facebook unterwegs sind. Gelegentlich ist es aber wichtig, sich auch mit den neueren Plattformen auseinanderzusetzen, da 2/3 aller Kinder zwischen 6 und 13 Jahren bereits mit Pornographie oder erotischen Bildern und Nachrichten konfrontiert werden. Mithilfe des Elternabends sollen die Erwachsenen deshalb die Risiken kennen, ihrem Erziehungsauftrag nachgehen und gemeinsam mit ihren Kindern den korrekten Umgang mit dem Smartphone erarbeiten, anstatt aus Angst zurückzuschrecken und das Handy konsequent zu verbieten. Auch in den Schulen wird dieses Thema im Unterricht oder in Workshops aufgegriffen, wodurch bereits die Kleinen wichtige Regeln erlernen. Besonders wichtig ist es, aufgestellte Regeln zum Beispiel zur Dauer der Handynutzung oder zum Smartphone am Esstisch konsequent zu befolgen, so der Sozialarbeiter. Doch auch die Eltern sollen diese befolgen und ihrem Nachwuchs so als positives Rollenvorbild vorangehen.
Im weiteren Verlauf des Abends erklärte Patrick Stemmer den Eltern, welche Risiken und Stolperfallen es bei beliebten Games wie „Brawl Stars“ und „Fortnite“ gibt. Denn dort werden die Kinder mit geschickten Tricks dazu bewegt, sich tägliche Belohnungen abzuholen und Spielwährungen oder Charaktere mit echtem Geld zu erkaufen. „Dies geschieht mittlerweile nur noch über einen Klick und sofort wird das Geld vom Konto abgebucht“, warnt Stemmer. Doch auch gegen diese Falle kann man mit Sperrungen von In-App-Käufen vorgehen. So binden Spielunternehmer die Kinder mittels versteckter Kniffe an ihr Smartphone, worunter auch das Belohnungssystem der Kleinen leiden kann, von der Reizüberflutung aufgrund der lauten Geräusche und den quietschbunten, sich rasch bewegenden Elementen ganz abgesehen. Stemmer empfiehlt deshalb den Eltern, sich kurz über das Spiel zu informieren und mit den Kindern darüber zu sprechen, wie lange sie spielen dürfen und sie über gewisse Mechanismen der Apps aufzuklären. Besonders bei regnerischem Wetter oder im Winter kann es schön sein, gemeinsam mit den Kindern diese Spiele zu spielen, denn so verbringt die Familie Zeit miteinander und man kann gemeinsam riesigen Spaß haben.
Zum Abschluss erklärte Stemmer den Eltern, wie sie Appsperren und Beschränkungen der Nutzungsdauer einrichten können, denn wie im sozialen Bereich, ist es auch bei den Medien äußerst wichtig Grenzen zu setzen und diese gemeinsam mit seinem Kind zu besprechen, zu vereinbaren und gegebenenfalls in einem miteinander erarbeiteten Mediennutzungsvertrag sichtbar festzuhalten. Am Ende durften die Eltern noch etwaige Fragen stellen und sich mit weiterem nützlichen Infomaterial versorgen. Konrektor Hoffmann und die Eltern bedankten sich herzlich bei Patrik Stemmer für diesen äußerst informativen Abend, welcher eine differenzierte Sicht auf das Thema „Kinder und Smartphones“ warf.
(Artikel geschrieben von Lisa Lugauer)